Sonntag, 24. April 2016

Voranzeige: Cottagemarkt in Rüeggisberg


Mit grossen Schritten naht unser Jahreshighlight - der Cottagemarkt im Gartenbijoux in Rüeggisberg!




Wir sind mit unserem Stand bereits das vierte Mal an diesem stimmungsvollen Markt dabei. Wer gerne ein bisschen letztjährige Cottagemarkt-Stimmung geniessen möchte: hier haben wir darüber berichtet.




Und nun, haben wir euch ein wenig "gluschtig" gemacht? Dann gilt es das Datum vom 18./19. Juni dick in die Agenda einzutragen. 


Auf ein Wiedersehen in Rüeggisberg!

Madeleine und Martina


Freitag, 22. April 2016

Veilchen-Post


Der April erwies seinem Namen wieder einmal alle Ehre! Wir durften in letzter Zeit das wechselhafte, launische Aprilwetter “geniessen“: grelles Sonnenlicht für kurze Augenblicke zwischen heftigen Regengüssen aus grauschwarzen Wolken -  Riesel, Blitz und Donnergrollen - dazwischen liebliches Vogelgezwitscher - zartgrüne Wiesen - Veilchenduft und vieles mehr... Die Natur überrascht uns jeden Frühling aufs Neue mit einem eindrücklichen Schauspiel!

Und heute? Heute wurden wir mit wunderschönem Frühlingswetter verwöhnt. Der klare, strahlend blaue Himmel liess kein einziges Wölkchen zu. Fenster und Türen standen weit offen, damit auch im Haus der herrliche Frühlingsduft Einzug halten konnte... und ich war draussen im Garten ein wenig am “Chräbele und Chrättele“.


Beim Anblick der Veilchen, die sich zu meiner grossen Freude im Laufe der Zeit in unserem Garten angesiedelt haben, kommt mir jeweils dieses schöne Frühlingsgedicht aus meiner Schulzeit in den Sinn:

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süsse, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja Du bist 's!
Dich hab’ ich vernommen!  
Eduard Mörike


Das Veilchen - der Inbegriff von Frühling! Es erweckt wie kaum ein anderes Pflänzchen so viele Emotionen: seit Jahrhunderten trotz seiner geringen Grösse viel beachtet, viel bewundert, viel besungen, viel beschnuppert, viel bedichtet, oft gemalt...

Und ich hatte in dieser frühlingshaften Stimmung Lust auf ein kleines veilchenhaftes Fotoshooting.






...sogar Urgrossmutters Veilchentassen kommen zu Ehren...





Auch euch eine wunderschöne Frühlingszeit!

Madeleine





Montag, 11. April 2016

Estland


Noch hat der Frühling nicht Einzug gehalten in der alten Hansestadt am Baltischen Meer. Der Himmel ist grau und die Kirchturmspitzen sind vom Nebel umhüllt... und doch ist der Ausblick aus dem Hotelzimmer wie immer überwältigend! Wir lieben diese Stadt zu jeder Jahreszeit!



Ruhig und majestätisch präsentieren sich die altehrwürdigen Gebäude der Tallinner Altstadt und erzählen die Geschichte von einer jahrhundertealten, bewegten Vergangenheit.


Hohe, stattliche Häuser mit spitzen Giebeln und Aushängeschildern von Handwerkszünften und Kaufmannsgilden lassen den Glanz des goldenen Zeitalters der einstigen Hansestadt “Reval“ erahnen. Man fühlt sich zurückversetzt ins Mittelalter beim Anblick der alten Ringmauern mit den wehrhaften Türmen und den alten Stadttoren. Beim Durchschreiten der mit dickem Kopfsteinpflaster ausgestatteten Gassen und Gässchen ziehen unweigerlich in Gedanken die ratternden und knarrenden, mit kostbaren Handelswaren schwer beladenen Holzwagen vorüber...



Unser Lieblingsrestaurant heisst Olde Hansa.
Das Lokal ist in rustikalem, mittelalterlichem Stil eingerichtet. Hier gibt’s kein elektrisches Licht – nur Kerzen , Oellämpchen und flackernde Fackeln erhellen die stimmungsvollen Räume. Auf der äusserst originell gestalteten Speisekarte sind typische traditionelle Gerichte aus der alten Handelsstadt zu finden. 



Das Personal, vorwiegend junge Studentinnen und Studenten – gekleidet im perfekten „Mittelalter-Look“ - ist sehr freundlich und aufmerksam!
Als Begleitung zum feinen, eher unkonventionellen Essen gibt’s musikalische Klänge aus alten Zeiten, gespielt auf historischen Instrumenten.


Also, wer gerne mal einen stimmungsvollen, unvergesslichen Abend à la Mittelalter erleben möchte, der ist im Olde Hansa in Tallinn ganz bestimmt am richtigen Ort!!

Aber auch beim nachmittaglichen Bummeln durch die Stadt kommt das Kulinarische niemals zu kurz! Überall locken die köstlichsten, süssen Versuchungen! Einfach unwiderstehlich!


Doch zuerst werden die Schaufensterauslagen ausgiebig studiert und das eine oder andere Objektchen findet den Weg in unsere Taschen. Was uns hier besonders gut gefällt, ist, dass viele originelle handgefertigte Produkte angeboten werden. Handarbeit ist beliebt und hat hier noch einen wirklich hohen Stellenwert!



Wie anfangs erwähnt, erscheint die Stadt im Moment noch grau, kahl und winterlich... doch die Esten haben sich trotzdem bereits ein echtes Stück Frühling in die Stadt geholt... und dies in Form einer reichen, wohlriechenden Schnittblumenauswahl an den hübschen, kleinen Blumenständen vor den Toren der Altstadt -  wirklich eine Augenweide!





Die zahlreichen Blumengeschäfte mit ihrem grossen Angebot zeigen, dass in Estland das Schenken von Blumen Tradition hat. Auch wir wurden am Flughafen von unseren estnischen Freunden mit einem Frühlingsblumenstrauss überrascht -  ein herzlicher Empfang, der uns sehr freute!


Doch es gab ausser der Blumenpracht an den Marktständen auch weitere Hinweise auf den nahenden Frühling. Hoch oben am Himmel über der Stadt sah man bereits kleinere und grössere Vogelformationen gegen Norden ziehen.

Auf unserer Fahrt über Land waren auf den Feldern riesige Schwärme von rastenden  Wildgänsen und Wildenten zu beobachten – für unsere estnischen Freunde eher etwas Alltägliches  - für uns dagegen ein eindrücklicher Anblick! Nils Holgerson pur! Wir äusserten den scheuen Wunsch, anzuhalten um ein Foto von den rastenden Gänsen (oder Enten??) zu machen. Unser Begleiter wies darauf hin, dass die Tiere wegfliegen werden, sobald er mit dem Auto anhalte. Dies konnten wir uns nicht ganz vorstellen, denn sie sassen alle so gemütlich und friedlich da und liessen sich von unserem vorüberfahrenden Auto nicht im geringsten aus der Ruhe bringen. Der Fotoapparat war bereits in Position... wir hielten an... und was geschah? Noch in der gleichen Sekunde flogen alle Gänse/Enten wie auf Kommando auf und davon!


Nun wissen auch wir’s fürs nächste Mal! Wenn man mit dem Auto vorbeifährt, bleiben die Tiere sitzen -  wenn man anhält, fliegen sie weg! Es scheint, dass sie gelernt haben, dass “Vorbeifahren“ keine Gefahr bedeutet -  und “Anhalten“ Gefahr bedeutet. Wirklich äusserst intelligente Tiere!


Unsere Weiterreise führte uns nach Palmse, einem der bekanntesten estnischen Gutshöfe. Laut Reiseführer soll dieses Gut an 365 Tagen im Jahr geöffnet sein...doch an diesem Tag wies ein Zettel an der prunkvoll verzierten Eingangstür zum Herrenhaus darauf hin, dass ausnahmsweise geschlossen sei... Nun, so “lustwandelten“ wir ausgiebig im weitläufigen, winterlich anmutenden Park und besichtigten die Anlage von aussen. 


In einem der alten Nebengebäude gab’s eine gemütliche Gaststätte, die war geöffnet! Hier wurde uns ein herrliches, typisch estnisches Essen serviert!




Das Herrenhaus werden wir bei unserem nächsten Estlandaufenthalt besuchen – ein guter Grund wiederzukommen! (Es war übrigens schon unser zweiter Versuch, das Herrenhaus in Palmse zu besichtigen... wir waren bereits vor einigen Jahren hier... und damals war auch ausnahmsweise geschlossen)  Kein Problem! Palmse, wir kommen wieder!!


Nun ging die Reise weiter zum Jägala-Wasserfall. Dieses faszinierende Naturschauspiel befindet sich ungefähr 25 Kilometer östlich von Tallinn, am Unterlauf des Jägala-Flusses, ca. 3 Kilometer vor dessen Mündung in die Ostsee. Man vermutet, dass an dieser Stelle in vorchristlicher Zeit ein kultischer Ort war. Lange kann man dort verweilen und in Gedanken versunken dem eindrücklichen Schauspiel beiwohnen, dem gleichmässigen Rauschen horchend und die sprudelnden, gold- und bernsteinfarbenen, schaumgekrönten Wogen bestaunend... ein mystisches, meditatives Erlebnis...


Haapsalu, eine kleinere Stadt an der Westküste war unser nächstes Reiseziel. Wegen der vielen Wasserläufe, die die Stadt durchziehen, wird sie in Estland auch gerne das “Venedig der Ostsee“ genannt. Einstmals war hier der Sitz des Bistums. Die auf einer Anhöhe liegende imposante Burgruine erinnert noch heute an diese bedeutende Zeit.



Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entdeckte der deutschbaltische Arzt Carl Abraham Hunnius die heilende Wirkung des Schlamms von Haapsalu. In der darauf folgenden Zeit entwickelte sich die Stadt rasch zum beliebten Kurort mit Seebädern und Schlammheilstätten. Auch die russische Zarenfamilie Romanow schätzte diesen Ort und war oft zu Gast. Ein mit Unterstützung des Zaren verwirklichtes Eisenbahnprojekt spiegelt die damalige Bedeutung des Städtchens als Kurort wieder. Der von einem St. Petersburger Architekten erbaute repräsentative Bahnsteig mit einer Rekordlänge von 214 Metern, kann noch heute bewundert werden.



In Haapsalu befindet sich des weitern ein hübsches, kleines Museum, welches der Kinderbuch-Illustratorin Ilon Wikland gewidmet ist.
Die aus Estland stammende Künstlerin hat einen grossen Teil der Bücher von Astrid Lindgren illustriert, wie zum Beispiel “Die Kinder von Bullerbü“.


... und wenn wir nun auf unserer Reise beim Bilderbuch angelangt sind, dann ist eben auch, wie ihr vielleicht auf dem Foto bereits bemerkt habt,  das “Bilderbuch- oder Postkartenwetter“ nicht mehr weit entfernt...

Bei der Rückkehr von unserem Ausflug über Land, empfängt uns auch Tallinn mit einem strahlend blauen Himmel. Die Stadt hat binnen weniger Tage den grauen Wintermantel abgestreift und ist nun bereit, den nahenden Frühling zu empfangen!




Ein herzlicher Dank unseren lieben estnischen Freunden Andres, Signe, Helju, Katrin, Mihkel, Paavo, Külli und Tiina für die schönen, unvergesslichen Tage in Estland!

Madeleine und Martina