Erinnert ihr euch noch an das kleine echt
schwedische Sommerhäuschen in meinem Garten? Darüber habe ich hier berichtet.
Alle von euch, die auch gerne mal schwedisches Sommerhausfeeling geniessen
wollten, muss ich nun leider enttäuschen. Ihr seid zu spät gekommen, denn das
schmucke Häuschen ist seit einiger Zeit vermietet... und zwar an Herr und Frau
Blaumeise. Sie haben sich’s dort sehr gemütlich gemacht! Ich freu mich jeden
Tag über die flinken Hausbewohner mit ihren blauen Häubchen. Vom
Essplatz in der Küche war das gelbe Häuschen hoch oben auf dem Holzpfosten der
ausgedienten Pergola bis vor einigen Tagen gut sichtbar. Doch seit dem letzten
Regen sind die Blätter der Buchen sehr stark gewachsen und verdecken das kleine
Vogelparadies.
... und nun kämen hier ein paar hübsche
Fotos von unseren niedlichen, kleinen Blaumeisen... wie sie lustig auf einem
dünnen Zweiglein hin und her schaukeln... wie sie neckisch oben auf einem
getöpferten Tonvogel sitzen... wie sie neugierig aus dem runden
Schwedenhausfensterchen gucken...
...doch das alles müsst ihr euch einfach
selber vor eurem inneren Auge vorstellen, denn es gibt kein einziges
Blaumeisenfoto :-( Grund: die kleinen Kerlchen sind viiiiiiiiel zu flink und meine Kamera und ich viiiiiiiiel zu
langsam (kommt euch das nicht schon irgendwie bekannt vor?)
Nun sass ich am letzten Donnerstag ganz
gemütlich in der Küche beim Frühstück und liess meine Blicke durch den üppig
grün belaubten Garten schweifen. Beim Anblick des Pergolapfostens mit dem
Vogelhäuschen stockte ich. Irgend etwas mutete mich sonderbar an und liess mich
genauer hinschauen... Der Pfosten, der halbwegs durch Buchenlaub verdeckt war,
schien im oberen Bereich so merkwürdig breit und dick...
Augenblicklich schoss ich in die Höhe
und rannte in den Garten. Ich wusste gar nicht dass ich so
flink sein kann...
Eine Katze mit einem Fell in
Pergola-Tarnfarbe hatte sich ganz oben am Pfosten, unmittelbar unter dem
Vogelhäuschen festgekrallt und wartete darauf, ein Vögelchen beim Hinein- oder
Herausschlüpfen zu erhaschen.
Es gelang mir zum Glück, den dreisten
Räuber zu vertreiben!
Nun holte ich die Baumschere und schnitt
alle Zweige weg, die das Vogelhäuschen und den Pfosten verdeckten, damit sich
die Katze nicht nochmals fast unbemerkt und gut getarnt im Laubwerk verstecken
konnte.
Kaum hatte ich mich wieder an den
Küchentisch gesetzt um vor der Arbeit noch hastig mein Frühstück zu beenden,
sah ich, dass sich im Gebüsch unmittelbar hinter dem Pfosten trotz Windstille
einige Äste ganz verdächtig bewegten und hier und dort ein dunkles Etwas
zwischen Blättern und Zweigen hervorschaute. Abermals rannte ich in den Garten
und warf einen bereitgestellten Eimer mit Wasser ins Gebüsch... diese Methode
hatte ihre Wirkung nicht verfehlt... aber für wie lange?? Das war meine bange
Frage... denn ich musste nun wirklich dringend zur Arbeit gehen und hatte
keine Zeit mehr die Blaumeisen vor der Katze zu beschützen.
Am Mittag eilte ich nach Hause und stürzte
mich förmlich in den Garten... noch bevor irgend ein Handgriff für die
Zubereitung des Mittagessens in Frage gekommen wäre, musste ich die Gewissheit
haben, dass den Blaumeisen in der Zwischenzeit nichts zugestossen war...
Fröhlich schlüpften sie durchs runde Fensterchen hinein und hinaus, wie wenn
nichts geschehen wäre... Doch am Boden entdeckte ich diverse Holzverzierungen,
das Häuschen wies Kratzspuren auf und
die aufgeklebte Ziertür stand ganz schief... Da musste doch ganz bestimmt etwas
vorgefallen sein. Ein Glück dass die Vögelchen so aufmerksam und flink sind!
Ich überlegte mir, wie ich das Häuschen vor
den Katzen schützen könnte, aber alle Ideen die ich hatte, verwarf ich gleich
wieder. Ich konnte doch nicht einfach die grosse Hainbuche hinter dem Pfosten
fällen... das Häuschen liess sich auch nicht demontieren und verpflanzen, da es
von innen am Pfosten angeschraubt war... und alle möglichen und unmöglichen
Verbarrikadierungsideen entpuppten sich schon in meinen ersten Gedankenansätzen
als potentielle Kletterhilfen oder sogar als bequeme
Plattform für die lauernde Katze. Auch ein Besuch in der Landi und das
systematische Durchforsten des Sortiments nach katzenfernhalteneden Artikeln
führte nicht zur geeigneten Massnahme.
Wieder zuhause fiel mein Blick zufällig auf
das Bilderbuch „Birnbaum, Birke, Berberitze“ von Alois Carigiet, welches ich
einige Tage zuvor auf einem Flohmarkt entdeckt hatte. Es erzählt von einem Vogelpärchen, welches sein Nest gut
geschützt vor Feinden mitten in einem stachligen Berberitzenstrauch gebaut hat.
Das war die Lösung! Katzen verachten
Sträucher mit Stacheln! Berberitzen gibt’s zwar keine in meinem Garten, aber
Rosen. Mit Gartenschere, Agraffen und Hammer ausgerüstet ging ich ans Werk. Ich
schnitt einige lange, stachelige Kletterrosenranken und montierte sie am oberen
Teil des Pfostens und rund ums Häuschen.
So, hier wird sich bestimmt keine Katze
mehr in die Nähe getrauen! Danke Alois Carigiet für die gute Anregung!
Und nun, da alle Aufregung glücklich
überstanden ist noch ein paar Zeilen zum dritten B:
Wir feiern nämlich unseren 1.
Blog-Geburtstag! Im Mai vor einem Jahr haben wir hier unseren ersten Post
veröffentlicht!
... und seither sind 45 Beiträge
entstanden. Der Stuhl mit der mintfarbenen Patina stand für euch bereit, sei es
im Garten, im Atelier, auf Reisen...
und wir freuen uns, dass ihr unserer
virtuellen Einladung gefolgt seid. Ihr habt euch darauf gesetzt und mit uns
zusammen die kleinen Dinge genossen, die der Alltag bereit hält. Herzlichen
Dank euch allen für das rege Interesse an unserem mintPatina-Blog. Wir freuen
uns sehr über eure lieben, motivierenden Rückmeldungen und werden bestimmt noch
ein Weilchen weiterfahren und für euch den Stuhl mit der mintfarbenen Patina
bereitstellen... wo auch immer das sein wird... da werden auch wir uns
überraschen lassen...
Weiterhin herzlich willkommen auf unserem Blog!
Liebe Grüsse
Madeleine & Martina
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