Sonntag, 29. Mai 2016

B...wie Blaumeise, Berberitze und Bloggeburtstag


Erinnert ihr euch noch an das kleine echt schwedische Sommerhäuschen in meinem Garten? Darüber habe ich hier berichtet. Alle von euch, die auch gerne mal schwedisches Sommerhausfeeling geniessen wollten, muss ich nun leider enttäuschen. Ihr seid zu spät gekommen, denn das schmucke Häuschen ist seit einiger Zeit vermietet... und zwar an Herr und Frau Blaumeise. Sie haben sich’s dort sehr gemütlich gemacht! Ich freu mich jeden Tag über die flinken Hausbewohner mit ihren blauen Häubchen. Vom Essplatz in der Küche war das gelbe Häuschen hoch oben auf dem Holzpfosten der ausgedienten Pergola bis vor einigen Tagen gut sichtbar. Doch seit dem letzten Regen sind die Blätter der Buchen sehr stark gewachsen und verdecken das kleine Vogelparadies.


... und nun kämen hier ein paar hübsche Fotos von unseren niedlichen, kleinen Blaumeisen... wie sie lustig auf einem dünnen Zweiglein hin und her schaukeln... wie sie neckisch oben auf einem getöpferten Tonvogel sitzen... wie sie neugierig aus dem runden Schwedenhausfensterchen gucken...    
...doch das alles müsst ihr euch einfach selber vor eurem inneren Auge vorstellen, denn es gibt kein einziges Blaumeisenfoto :-( Grund: die kleinen Kerlchen sind viiiiiiiiel zu flink  und meine Kamera und ich viiiiiiiiel zu langsam (kommt euch das nicht schon irgendwie bekannt vor?)


Nun sass ich am letzten Donnerstag ganz gemütlich in der Küche beim Frühstück und liess meine Blicke durch den üppig grün belaubten Garten schweifen. Beim Anblick des Pergolapfostens mit dem Vogelhäuschen stockte ich. Irgend etwas mutete mich sonderbar an und liess mich genauer hinschauen... Der Pfosten, der halbwegs durch Buchenlaub verdeckt war, schien im oberen Bereich so merkwürdig breit und dick...

Augenblicklich schoss ich in die Höhe und rannte in den Garten. Ich wusste gar nicht dass  ich  so flink sein kann...
Eine Katze mit einem Fell in Pergola-Tarnfarbe hatte sich ganz oben am Pfosten, unmittelbar unter dem Vogelhäuschen festgekrallt und wartete darauf, ein Vögelchen beim Hinein- oder Herausschlüpfen zu erhaschen.
Es gelang mir zum Glück, den dreisten Räuber zu vertreiben!
Nun holte ich die Baumschere und schnitt alle Zweige weg, die das Vogelhäuschen und den Pfosten verdeckten, damit sich die Katze nicht nochmals fast unbemerkt und gut getarnt im Laubwerk verstecken konnte.

Kaum hatte ich mich wieder an den Küchentisch gesetzt um vor der Arbeit noch hastig mein Frühstück zu beenden, sah ich, dass sich im Gebüsch unmittelbar hinter dem Pfosten trotz Windstille einige Äste ganz verdächtig bewegten und hier und dort ein dunkles Etwas zwischen Blättern und Zweigen hervorschaute. Abermals rannte ich in den Garten und warf einen bereitgestellten Eimer mit Wasser ins Gebüsch... diese Methode hatte ihre Wirkung nicht verfehlt... aber für wie lange?? Das war meine bange Frage... denn ich musste nun wirklich dringend zur Arbeit gehen und hatte keine Zeit mehr die Blaumeisen vor der Katze zu beschützen.

Am Mittag eilte ich nach Hause und stürzte mich förmlich in den Garten... noch bevor irgend ein Handgriff für die Zubereitung des Mittagessens in Frage gekommen wäre, musste ich die Gewissheit haben, dass den Blaumeisen in der Zwischenzeit nichts zugestossen war... Fröhlich schlüpften sie durchs runde Fensterchen hinein und hinaus, wie wenn nichts geschehen wäre... Doch am Boden entdeckte ich diverse Holzverzierungen, das Häuschen wies Kratzspuren auf  und die aufgeklebte Ziertür stand ganz schief... Da musste doch ganz bestimmt etwas vorgefallen sein. Ein Glück dass die Vögelchen so aufmerksam und flink sind!


Ich überlegte mir, wie ich das Häuschen vor den Katzen schützen könnte, aber alle Ideen die ich hatte, verwarf ich gleich wieder. Ich konnte doch nicht einfach die grosse Hainbuche hinter dem Pfosten fällen... das Häuschen liess sich auch nicht demontieren und verpflanzen, da es von innen am Pfosten angeschraubt war... und alle möglichen und unmöglichen Verbarrikadierungsideen entpuppten sich schon in meinen ersten Gedankenansätzen als potentielle  Kletterhilfen oder sogar als bequeme Plattform für die lauernde Katze. Auch ein Besuch in der Landi und das systematische Durchforsten des Sortiments nach katzenfernhalteneden Artikeln führte nicht zur geeigneten Massnahme.


Wieder zuhause fiel mein Blick zufällig auf das Bilderbuch „Birnbaum, Birke, Berberitze“ von Alois Carigiet, welches ich einige Tage zuvor auf einem Flohmarkt entdeckt hatte. Es erzählt  von einem Vogelpärchen, welches sein Nest gut geschützt vor Feinden mitten in einem stachligen Berberitzenstrauch gebaut hat.


Das war die Lösung! Katzen verachten Sträucher mit Stacheln! Berberitzen gibt’s zwar keine in meinem Garten, aber Rosen. Mit Gartenschere, Agraffen und Hammer ausgerüstet ging ich ans Werk. Ich schnitt einige lange, stachelige Kletterrosenranken und montierte sie am oberen Teil des Pfostens und rund ums Häuschen.




So, hier wird sich bestimmt keine Katze mehr in die Nähe getrauen! Danke Alois Carigiet für die gute Anregung!

Und nun, da alle Aufregung glücklich überstanden ist noch ein paar Zeilen zum dritten B:


Wir feiern nämlich unseren 1. Blog-Geburtstag! Im Mai vor einem Jahr haben wir hier unseren ersten Post veröffentlicht!
... und seither sind 45 Beiträge entstanden. Der Stuhl mit der mintfarbenen Patina stand für euch bereit, sei es im Garten, im Atelier, auf Reisen... 


und wir freuen uns, dass ihr unserer virtuellen Einladung gefolgt seid. Ihr habt euch darauf gesetzt und mit uns zusammen die kleinen Dinge genossen, die der Alltag bereit hält. Herzlichen Dank euch allen für das rege Interesse an unserem mintPatina-Blog. Wir freuen uns sehr über eure lieben, motivierenden Rückmeldungen und werden bestimmt noch ein Weilchen weiterfahren und für euch den Stuhl mit der mintfarbenen Patina bereitstellen... wo auch immer das sein wird... da werden auch wir uns überraschen lassen...



 Weiterhin herzlich willkommen auf unserem Blog!

Liebe Grüsse

Madeleine & Martina


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