Sonntag, 30. Oktober 2016

Die japanische Brücke

Ist euch bei meinem letzten Post etwas aufgefallen?

Nun, bestimmt habt ihr’s bemerkt...??  Oder doch nicht..??

Ich habe mir nämlich ein kleines Spässchen erlaubt. Die Idee dazu kam mir bereits beim Spaziergang im Jardin d’ eau in Giverny, beim Anblick der berühmten japanischen Brücke, die über den Seerosenteich führt. Viele Male hat der Künstler dieses Sujet in den verschiedensten Stimmungen gemalt...

Und nun erinnerte ich mich plötzlich, dass wir während der Ausbildungzeit in der Kunstgeschichte mal den Auftrag erhielten, Ausschnitte aus Bildern von bekannten Impressionisten nachzumalen, um deren spezielle Malweise zu ergründen und zu verstehen.
Die eine Aufgabe bestand eben darin, die japanische Brücke von Claude Monet nachzumalen... und nun bin ich in mein Archiv gestiegen und wurde nach einigem Suchen fündig... und so hab ich euch am Schluss des letzten Post nicht das Gemälde von Claude Monet gezeigt, sondern die eigenhändig von mir gemalte “Fälschung“ der japanischen Brücke :-)

Doch keine Sorge. Ich werde sie nun nicht auf den Kunstmarkt bringen... es würde sich bestimmt auch kein einziger Kunde darum reissen, denn mein Gemälde hat lediglich eine Originalgrösse von 6x6 Zentimeter.


... und nun habt ihr natürlich Anrecht auf die echte japanische Brücke von Claude Monet! Hier ist sie!



Impressionistische Grüsse

Madeleine

Sonntag, 23. Oktober 2016

Normandie Teil 3

Ein drittes Mal möchte ich euch in die Normandie entführen.


Obwohl unsere Augen, wie es sich bei einer echten Gartenreise gehört, ganz klar auf Gartenfokus eingestellt waren, ergab sich doch ab und zu eine Gelegenheit, die Blicke in die Ferne schweifen zu lassen, wie zum Beispiel hier...



Kein Wunder, dass diese eindrückliche  Küstenlandschaft mit ihren imposanten Kreidefelsen immer wieder auch Künstler in ihren Bann zu ziehen vermochte. So zum Beispiel Claude Monet, welcher nach dem Wegzug seiner Familie aus Paris, einen grossen Teil seiner Kindheit und Jugendzeit in der Normandie verbrachte. In Le Havre besuchte er das Gymnasium und schon früh offenbarten sich sein Talent und seine grosse Leidenschaft für die bildende Kunst. Durch den Umstand, dass der junge Claude nicht sonderlich gerne die Schulbank drückte, fertigte er zum Zeitvertrieb im Unterricht oft Karikaturen von Lehrern und Mitschülern an, die er dann im Schaufenster des einzigen Rahmenhändlers in Le Havre ausstellen durfte. Bereits mit 15 Jahren war er als begehrter Karikaturist in der ganzen Stadt bekannt und es mangelte ihm nie an Taschengeld!
Dem traditionellen Zeichenunterricht am Gymnasium blieb er mit Vorliebe fern und hielt sich stattdessen gerne malend und zeichnend auf den Klippen oder am Meer auf.


Unsere Reise führte weiter nach Rouen, einer grösseren Stadt am Unterlauf der Seine, wo wir uns ebenfalls auf den Spuren von Claude Monet bewegten. 



Die Kathedrale von Rouen inspirierte Claude Monet zu dem berühmten gleichnamigen Bilderzyklus, in welchem er die unterschiedlichen Lichtverhältnisse und deren Wirkung auf ein und denselben Bildgegenstand untersuchte.


Nebst der beeindruckenden Kathedrale hat Rouen eine sehr schöne Altstadt mit gut erhaltenen Riegelhäusern zu bieten.





Und nun habt ihr’s vielleicht bereits geahnt...

Als krönender Abschluss der Reise erwartete uns der Garten des Künstlers in Giverny.


Da sich zu Beginn der 1880er Jahre der Markt für impressionistische Bilder positiv entwickelte, erlaubte es Claude Monets wirtschaftliche Situation ein stattliches Haus in ländlicher Umgebung zu mieten. 



In den Folgejahren begann Monet mit der Gestaltung seines berühmten Gartens. Als sich durch regelmässige Verkäufe von Bildern seine finanzielle Situation weiterhin verbesserte, war es ihm möglich im Jahr 1890 das gesamte Anwesen zu erwerben. Durch weitere Zukäufe von Land erweiterte er das Grundstück und setzte die umfangreiche Gartengestaltung fort, indem er die Anlage in einen Ziergarten, den Clos normand und einen Wassergarten, den Jardin d’eau unterteilte.








Sein Garten war ihm eine Oase der Ruhe und ein Ort der Inspiration, welcher während rund dreissig  Lebens- und Schaffensjahren als reiches Motiv für seine Gemälde diente.

Gerne nehme ich euch nun mit auf einen Rundgang durch den Garten des Künstlers...














...und hier zum Abschluss ein Bild vom Seerosenteich mit der japanischen Brücke...


Möge uns alle ein kleines Stücklein dieser Ruhe und Besinnlichkeit in die neue Woche begleiten!

à bientôt

Madeleine

Sonntag, 2. Oktober 2016

Normandie Teil 2

Nun, wie ich bereits versprochen habe, hier nochmals einige Eindrücke von der Reise zu den Gärten der Normandie


Damit es so richtig gemütlich und entspannt wird, habe ich für euch aus dem Gartenreise-Fotofundus einige lauschige Plätzchen mit bequemen Sitzgelegenheiten ausgesucht.








Es konnte sogar vorkommen(seeehr selten), dass die Zeit für ein Tässchen Tee oder Kaffee in einem gemütlich eingerichteten Gartenhäuschen reichte :-)




Jeder einzelne Garten hatte seine eigene Stimmung, seine eigene, spezielle Ambiance und Atmosphäre. Immer von neuem war ich überwältigt, mit wie viel Kreativität, Begeisterung, Passion, Können und unermüdlichem Einsatz die Natur liebevoll gestaltet wurde.


Einige besonders lauschige Gärten und Parks hatten für mich durchaus auch etwas Geheimnisvolles, Märchenhaftes: Dornröschenhecken, Froschkönigbrunnen, Rapunzeltürme und vieles mehr vermochte meine Phantasie anzuregen und ich hörte vor meinem inneren Ohr Trudi Gersters vertraute Stimme, die von einem wundervollen Zaubergarten hinter einer hohen Mauer erzählte... oder von einem verlassenen Schloss tief im Wald... oder von einem Tor, das sich nur mit einer Wunderblume öffnen liess... oder von einem grossen, fetten Fisch, der sprechen und Wünsche erfüllen konnte... oder ... oder ...














Wunderschön fand ich auch die Gärten, in denen Blumen und Gemüse in friedlicher Gemeinschaft nebeneinander leben und gedeihen. Diese Idee nahm ich für den nächsten Sommer mit nach Hause, um auch in meinem Garten an der einen oder anderen Stelle ein hübsches Blumen-Gemüse-Stelldichein zu arrangieren. Besonders begeistert war ich von den roten Krautstielen! Wenn die Sonnenstrahlen im richtigen Winkel einfielen, wirkten die roten Stiele transparent und hell “erleuchtet“ wie farbiges Glas – fantastisch!










Und hier noch ein Hotel-Tipp (BnB)


Wir wohnten für einige Tage in ländlicher Gegend an einem sehr schönen Ort. Ein altes Manoir mit diversen Nebengebäuden, geschmackvoll restauriert und zu kleinen Appartements umgebaut. Eine ruhige, angenehme Anlage mit Pool lädt zum gemütlichen Verweilen und Entspannen ein.






Ja, es könnte vielleicht sein, dass auch ihr eines Tages Reiselust verspürt und es euch in Richtung Normandie zieht...


Über einen normannischen Postkartengruss würde ich mich dann natürlich sehr freuen :-)

Au revoir

Madeleine