Ein drittes Mal möchte ich euch in die Normandie entführen.
Obwohl unsere Augen, wie es sich bei einer echten
Gartenreise gehört, ganz klar auf Gartenfokus eingestellt waren, ergab sich
doch ab und zu eine Gelegenheit, die Blicke in die Ferne schweifen zu lassen,
wie zum Beispiel hier...
Kein Wunder, dass diese eindrückliche Küstenlandschaft mit ihren imposanten
Kreidefelsen immer wieder auch Künstler in ihren Bann zu ziehen vermochte. So
zum Beispiel Claude Monet, welcher nach dem Wegzug seiner Familie aus Paris,
einen grossen Teil seiner Kindheit und Jugendzeit in der Normandie verbrachte.
In Le Havre besuchte er das Gymnasium und schon früh offenbarten sich sein
Talent und seine grosse Leidenschaft für die bildende Kunst. Durch den Umstand,
dass der junge Claude nicht sonderlich gerne die Schulbank drückte, fertigte er
zum Zeitvertrieb im Unterricht oft Karikaturen von Lehrern und Mitschülern an, die er dann im
Schaufenster des einzigen Rahmenhändlers in Le Havre ausstellen durfte. Bereits
mit 15 Jahren war er als begehrter Karikaturist in der ganzen Stadt bekannt und
es mangelte ihm nie an Taschengeld!
Dem traditionellen Zeichenunterricht am Gymnasium blieb er
mit Vorliebe fern und hielt sich stattdessen gerne malend und zeichnend auf den Klippen oder am Meer
auf.
Unsere Reise führte weiter nach Rouen, einer grösseren Stadt
am Unterlauf der Seine, wo wir uns ebenfalls auf den Spuren von Claude Monet
bewegten.
Die Kathedrale von Rouen inspirierte Claude Monet zu dem berühmten
gleichnamigen Bilderzyklus, in welchem er die unterschiedlichen
Lichtverhältnisse und deren Wirkung auf ein und denselben Bildgegenstand
untersuchte.
Nebst der beeindruckenden Kathedrale hat Rouen eine sehr
schöne Altstadt mit gut erhaltenen Riegelhäusern zu bieten.
Und nun habt ihr’s vielleicht bereits geahnt...
Als krönender Abschluss der Reise erwartete uns der Garten
des Künstlers in Giverny.
Da sich zu Beginn der 1880er Jahre der Markt für
impressionistische Bilder positiv entwickelte, erlaubte es Claude Monets
wirtschaftliche Situation ein stattliches Haus in ländlicher Umgebung zu
mieten.
In den Folgejahren begann Monet mit der Gestaltung seines berühmten
Gartens. Als sich durch regelmässige Verkäufe von Bildern seine finanzielle
Situation weiterhin verbesserte, war es ihm möglich im Jahr 1890 das gesamte
Anwesen zu erwerben. Durch weitere Zukäufe von Land erweiterte er das
Grundstück und setzte die umfangreiche Gartengestaltung fort, indem er die
Anlage in einen Ziergarten, den Clos normand und einen Wassergarten, den Jardin d’eau unterteilte.
Sein Garten war ihm eine Oase der Ruhe und ein Ort der
Inspiration, welcher während rund dreissig
Lebens- und Schaffensjahren als reiches Motiv für seine Gemälde diente.
Gerne nehme ich euch nun mit auf einen Rundgang durch den
Garten des Künstlers...
...und hier zum Abschluss ein Bild vom Seerosenteich mit der
japanischen Brücke...
Möge uns alle ein kleines Stücklein dieser Ruhe und
Besinnlichkeit in die neue Woche begleiten!
Madeleine