Und nun geht auch der Spätherbst langsam zur Neige...hier auf dem Blog mit einem eindrücklichen Gedicht von Rainer Maria Rilke. Seit ich es in meiner Schulzeit auswendig gelernt habe, gibt es kaum einen Herbst, in dem ich mich nicht irgendwann daran erinnere. So zum Beispiel auf dem Waldspaziergang am letzten Sonntag, als der Herbstwind das letzte Laub von den Bäumen wirbelte und der dichte Blätterteppich auf dem Waldboden so wundervoll unter den Füssen raschelte...
Herbsttag
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
(Rainer Maria Rilke)
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
(Rainer Maria Rilke)
Geniessen wir die letzten Novembertage in vollen Zügen!
Auf bald
Madeleine